Ich bin ein unglaublich starker Charakter. Manche trauen sich nicht, mich anzusprechen, weil ich nach außen hin so stark wirke. Wie ein wahnsinnig selbstbewusstest Mädchen, das nicht auf Hilfe angewiesen ist.
Bin ich auch – es fällt mir leicht, Entscheidungen zu treffen, weil ich weiß, was mir gut tut und was nicht. Ich kann innerhalb von Sekunden überblicken, was es braucht, um eine schlechte Situation in eine gute zu wandeln. Und wenn es nötig ist, kämpfe ich wie ein Löwe dafür, denn ja, ich bin eine Kämpfernatur. Ich lasse mich nicht leicht entmutigen und gebe nicht auf.
Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann schaffe ich es auch. So war es schon immer und so wird es auch immer sein, weil ich von Beginn an gelernt habe, um die Dinge zu kämpfen. Ich kann nur müde lächeln, wenn ich Menschen sagen höre, dass Träume nur Schäume sind. Weil es nicht stimmt – dass Träume wahr werden können, habe ich mir im Leben schon oft genug bewiesen. Man muss nur darum kämpfen und es stark genug wollen.
Die Belohnung am Ende ist das Schönste. Es ist eine Mischung aus Triumph und Zufriedenheit, die mich erfüllt und mir im Alltag als Motor dient.
Aber weißt du was? Kämpfen strengt an, es macht müde. Sich als unabhängiger Charakter durchs Leben zu schlagen kostet Kraft und Energie. Bis jetzt habe ich sie immer aufbringen können, aber der Preis dafür steigt von Jahr zu Jahr.
Ich bin es leid, die neidischen Blicke anderer ertragen zu müssen, die mir meinen Erfolg neiden und mir die Pest an den Hals wünschen. Da ich stark bin, versuche ich es zu ignorieren – doch auch das kostet Kraft.
Die wenigsten sind so wie ich. Daher wird es nicht leicht sein mit mir. Du darfst dich nicht täuschen lassen von dem, was du an der Oberfläche siehst. Das starke Mädchen ist nicht immer nur voller Energie, Vitalität und Lebenskraft, so wie sie es nach außen hin ausstrahlt. Sie braucht viel Ruhe und Rückhalt, um so sein zu können, wie sie auf andere wirkt.
Nur weil sie eine selbstbewusste Stimme hat und einen klaren Weg geht, heißt das nicht, dass sie nicht eine Schulter zum Anlehnen braucht. Verstehst du?
Ich kann daher nicht auch noch um deine Liebe kämpfen. Du musst mir deine Aufmerksamkeit schenken, weil ich keine weitere Kraft habe, sie zu erbetteln. Du darfst mich nicht links liegen lassen und dir insgeheim denken, dass ich es sowieso schaffen werde, weil ich stark bin.
Lese Tipp: Dinge, um die du dir sofort aufhören musst, sorgen zu machen.
Es kann sein, dass von mir abends nichts mehr kommt. Dass ich darauf warte, dass du auf mich zugehst und mir die Richtung vorgibst, wenn ich mal wieder erschöpft am Boden liege und es mit der ganzen Welt aufnehmen musste. Du weißt, dass ich das kann. Du spürst aber hoffentlich auch, dass ich danach etwas Licht brauche, etwas Zeit für mich zur Erholung und viel Aufmerksamkeit und Zuneigung. Gerade dann, wenn ich auffällig still werde, heißt das nicht, dass ich mich nun zurückziehen möchte, sondern dass das Gegenteil der Fall ist.
Dann solltest du genauer hinschauen, dann braucht es beruhigenden Zuspruch oder eine zärtliche Berührung und ganz viel gemeinsame Zeit.
Du solltest derjenige sein, der mich anfeuert und mir den Rücken stärkt, wenn ich mal wieder in den Krieg ziehe und die Herausforderungen des Alltags annehme.
Jemand, der mich nicht dafür verurteilt, alles zu wollen und alles zu bekommen. Ich bin manchmal so erschöpft, dass mir die Worte fehlen, dir das alles mitzuteilen. Daher hoffe ich, dass du es von dir aus merkst, dass deine Intuition die Richtige ist und deine Liebe stark genug ist für uns beide.
Es ist in mir, ich kann nichts dafür, ich bin und bleibe eine Kämpferin. Ich gehe manchmal einen Schritt zu weit, einen Schritt zu viel, und es überfordert mich, doch wenn ich es bemerke, ist es meist schon zu spät. Meine Willensstärke braucht dich nicht, aber mein Körper schon. Er hält mich aus und ich hoffe, dass du dasselbe tun kannst. Ich werde nie Zeichen von Schwäche zeigen, weil ich nie gelernt habe, wie das ist und daher gar nicht weiß, wie das geht. Aber ich hoffe, dass du erkennst, dass auch ich müde sein und die Verantwortung am Ende des Tages auch mal abgeben möchte.
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